Was ist eine Kolik?
Der Begriff Kolik beschreibt eine Symptomatik. Klassische Anzeichen sind Unruhe bzw. Verhaltensänderungen, Wälzen oder Verweigerung der Futteraufnahme. Bei Warmblutpferden sind diese Symptome in der Regel vorhanden. Weniger ausgeprägt können sie bei Kleinpferderassen, wie zum Beispiel dem Islandpferd sein. Esel zeigen selbst bei schwerwiegenden Erkrankungen zumeist kaum Koliksymptome.
Welche Kolikformen gibt es?
Grundsätzlich unterscheidet man Koliken, die konservativ behandelt werden können und solche, die nur durch eine OP zu therapieren sind. Es kommt eine Vielzahl von Ursachen in Frage. In der Mehrzahl der Fälle liegen diese im Magen-Darm-Trakt. Selten werden Koliken durch Erkrankungen der Leber, der Nieren oder der Geschlechtsorgane verursacht.
Die sogenannte Krampfkolik kann zum Beispiel auftreten, wenn Ihr Pferd Futter in schlechter Qualität aufgenommen hat, wenn das Futter umgestellt wurde, eine Überbeanspruchung vorliegt oder das Tier vermehrtem Stress ausgesetzt ist. Üblicherweise kann man diese Kolikform mit Medikamenten gut behandeln.
Eine Kolik kann jedoch auch durch eine Verstopfung ausgelöst werden. Diese tritt zum Beispiel bei reduzierter Wasseraufnahme, verminderter Bewegung, mangelnder Futterzerkleinerung durch Zahnerkrankungen oder bei Aufnahme von Einstreu auf.
In über 90 % der Fälle können diese Koliken erfolgreich behandelt werden.
Warum sind Pferde so anfällig für Koliken?
Ein Faktor dabei ist die Domestikation der Pferde. In freier Natur würden sich die Pferde regelmäßig bewegen und kleinere Mengen an Futter über den Tag verteilt aufnehmen. In der weit verbreiteten Stallhaltung bewegen sich Pferde weniger und bekommen in der Regel größere Mengen Futter auf wenige Mahlzeiten aufgeteilt. Hinzu kommt die Anatomie des Magen-Darm-Traktes. Der Darm ist ungefähr 35 Meter lang und frei in der Bauchhöhle beweglich. Durch diese Beweglichkeit kann es leicht zu Aufgasungen, Verlagerungen und Verstopfungen kommen.
Was können Sie bei einer Kolik tun?
Wichtig ist, dass Ihr Pferd zunächst kein Futter mehr aufnehmen kann und bewegt wird. In milden Fällen kann dies schon ausreichen und die Symptome verschwinden. Nach aktuellem wissenschaftlichen Stand muss das Wälzen der Pferde nicht verhindert werden. Es soll weder einen positiven noch einen negativen Einfluss auf das mögliche Verschlingen von Darmanteilen haben.
Einsatz der Neuraltherapie bei Kolik?
Im akuten Fall benötigt das Pferd je nach Ergebnis der Untersuchung eine standardisierte Behandlung mit Medikamenten und bei Verstopfungen ggf. die Gabe von Paraffinöl über eine Nasen-Schlund-Sonde. In Fällen der Verlagerung von Darmanteilen oder eines Darmverschlusses hilft meist nur eine Operation.
In der Phase der Rekonvaleszenz insbesondere nach einer OP kann die Neuraltherapie eine sinnvolle Ergänzung zu den klassischen Therapieansätzen sein, da die Peristaltik angeregt wird und sich so schneller wieder normalisiert. Daneben bewirkt sie eine effektive Schmerzlinderung.